Project Description
Im Rahmen der parlamentarischen Debatte betreffend die Agrarpolitik 2007, wurde mit dem Artikel 93, Absatz 1, Buchstabe C, die Möglichkeit geschaffen, Projekte zur regionalen Entwicklung und Förderung von einheimischen und regionalen Produkten zu unterstützen, sofern die Landwirtschaft vorwiegend daran beteiligt ist
Auf diese Weise soll auch der innovative Unternehmungsgeist der Landwirte gefördert und deren Projekte zur regionalen Entwicklung unterstützt werden, welche Massnahmen zur Aufwertung der Landwirtschaft beinhalten.
Die allgemeine Zielsetzung des Projektes ist die Verwertung der Besonderheiten des Gebietes und der Produkte der Region, in Zusammenhang mit der einheimischen landwirtschaftlichen Tätigkeit, in dem neue Nebenbeschäftigungen geschaffen werden, die das Überleben der Landwirtschaft auch in Zukunft sichern.
Alle Arbeiten sind untereinander vernetzt, um thematische Verbindungen aufzubauen und um von den Synergien zwischen den verschiedenen Akteuren zu profitieren, damit der Zweck erreicht werden kann.
- Kastanienkonzept
- Kastanienhaine
„Brontaletto“ – „Sgrüss/Chied“ (2006)
Da diese beiden Kastanienhaine praktisch aneinander grenzen, wurden die Arbeiten zeitgleich durchgeführt.
Zuerst wurden Bäume wie, Eschen und Ahorn gefällt, damit nur noch Kastanienbäume übrig blieben.
Danach wurden die verbleibenden Kastanien geschnitten – eine Arbeit, die von den Fachleuten sehr sorgfältig durchgeführt wurde.
Nach dieser ersten Phase wurde der Abtransport des Holzes (nach der Methode “Ganze Bäume”) mit Hilfe eines Hubschraubers fortgesetzt.
Nach den Abholzungsarbeiten musste das restliche Holz gestapelt, das Unterholz gehäckselt und neues Saatgut ausgesetzt werden.
Aus diesen beiden Wäldern konnte eine Gesamtfläche von 1,64 ha gewonnen werden (0,46 ha in „Brontaletto“ – 1,18 ha in „Chied“). Insgesamt wurden 88 Kastanienbäume gepflegt.
„Ert“ (2009)
Dieser Kastanienhain, der sich oberhalb der Pfarrkirche befindet, ist der Vorzeigewald von Brontallo, oder besser gesagt, eine für diese Gegend sehr typische Kastanienselve.
Der wiederhergestellte Kastanienhain erstreckt sich über eine Fläche von etwas mehr als einem halben Hektar (0,66 ha) und umfasst 16 Kastanienbäume.
„Margoneggia“ – „Pianelli“ (Zone „Fontanelle“) (2008 – 2009)
Die Hauptarbeiten wurden während der Wachstumspause durchgeführt – nach dem Abholzen des Unterholzes und der neuen Bäume, die den Waldboden besiedelt hatten, konnten die Kastanienbäume geschnitten werden.
Der Abtransport des Holzes wurde mit einem Hubschrauber erledigt, obwohl die landwirtschaftliche Zufahrt, zu der Zone oberhalb von Margoneggia führt, nicht sonderlich weit entfernt liegt. Doch wie so oft lässt einem die komplexe Morphologie des Bodens hier keine andere Wahl.
So entstand eine Fläche von 1,04 ha mit 39 Kastanienbäumen.
„Valecc“ (2006)
Dieser in der Nähe des Dorfes gelegene Kastanienhain zeichnet sich dadurch aus, dass er durch einen kleinen Wasserlauf geteilt wird. Bevor wir in dieser Zone mit den Arbeiten beginnen konnten, wurden erst einmal die Abfälle eingesammelt, die in den 60er und 70er Jahren dort abgeladen worden waren (es handelte sich um eine der alten Abfalldeponien in diesem Gebiet).
Danach konnte mit den Arbeiten im Kastanienwald begonnen werden. Wie immer wurden zunächst die Bäume entfernt, die nichts in einem Kastanienwald gehören. Dann erfolgte der Abtransport des geschlagenen Holzes. Am Ende wurde das verbleibende Holz gesammelt.
Dieser Wald hat eine Fläche von 0,77 Hektar.
- Grà (Kastanientrocknungshäuser) (2006)
Grà sind kleine, zweistöckige Steinkonstruktionen. Im Herbst werden die in den Kastanienhainen gesammelten Kastanien im oberen Stock deponiert. Im unteren Teil wird ein Feuer entfacht, das etwa 20 Tage brennt. Durch die Wärme und den Rauch werden die Kastanien getrocknet und lassen sich so länger aufbewahren.
Die beiden Grà im Gebiet “Monde” wurden von Brombeergestrüpp und Vegetation befreit. Dann wurden Mauern und Dach ausgebessert und ein neuer Holzrost zum Trocknen der Kastanien eingebaut.
Die Grà beim Friedhof war noch in gutem Zustand und musste nur ein wenig Instandgesetzt werden (Entfernen von Brombeergestrüpp und Vegetation).
Die drei Grà wurden unter Beibehaltung der ursprünglichen Merkmale restauriert. Derjenige von ihnen, der sich in der Nähe der Weinberge befindet, wird je nach Umfang der Kastanienernte immer noch benutzt.
- Mühle (2005)
Bei den Rodungsarbeiten im Kastanienwald “Monde” wurden zufällig Mauerreste entdeckt, in denen man Granitmühlsteine fand. So haben die Bewohner von Brontallo eine alte, verlassene Mühle wiederentdeckt.
Durch die Instandsetzungsarbeiten konnte das Gebäude im Originalzustand wieder hergestellt werden. Dazu hat man die Originalsteine verwendet, während das Steindach komplett neu gedeckt wurde.
Um diesen Zustand zu erreichen, wurden die bestehenden Mauern zuerst abgetragen. Daraufhin fand ein Bodenaushub statt, um dem neuen Gebäude ein solides Fundament zu verschaffen. Auch ein neues Wasserauffangbecken wurde errichtet, damit die Mühle wieder in Betrieb genommen werden kann.
Die gesamte Holzkonstruktion wurde nach alten Plänen nachgebaut. Die in den Wäldern gesammelten und in der Grà getrockneten Kastanien werden nochmals von Hand verlesen und dann zum Mahlen in die Mühle gebracht. Das so hergestellte Kastanienmehl wird im Laden im Info-Point verkauft.
- Rebenkonzept
- Weinberg (2005)
Obwohl sich Brontallo auf 715 Metern über dem Meeresspiegel befindet, wird es dank seiner südlichen Ausrichtung vom Klima verwöhnt. Bereits vor über drei Jahrhunderten legte man westlich vom Dorf Weinberge an, die jedoch nach dem zweiten Weltkrieg aufgegeben wurden.
Auch hier musste zunächst überflüssige Vegetation (Brombeergestrüpp etc.) entfernt werden. Dann konnte man dazu übergehen, die alten Trockenmauern wiederherzustellen.
Danach wurden Löcher für die Pfähle ausgehoben, die zum Anlegen eines Weinbergs benötigt werden und die neuen Rebstöcke eingepflanzt.
Nach einer Analyse des Bodens einigten sich die Experten auf die Rebe Cabernet Jura, die erstaunliche Ergebnisse hervorbrachte.
Der Wein steht im Laden beim Info-Point zum Verkauf und kann in der Nuova Osteria konsumiert werden.
- Weinkeller (2005)
Das Erdgeschoss eines alten Stalls wurde umgebaut. Es wurde leer geräumt, alles überflüssige Material entfernt und dann mit dem Bau eines Weinkellers begonnen. Ziel war es dabei, die geernteten Trauben direkt in Brontallo verarbeiten zu können und daraus ein Produkt herzustellen, das typisch für Brontallo ist.
Die Weinherstellung erfolgt jetzt vollständig in Brontallo.
- Brennerei für die Grappaherstellung (2007)
Im Erdgeschoss neben dem Info-point wurde ein Raum mit einer Brennerei ausgestattet, in dem der bei der Weinherstellung anfallende Trester zu Grappa veredelt wird.
- Milchkonzept
- Bau von zwei neuen Ställen, einer für 26 GVE Ziegen und einer für 6 GVE Rinder und 15 GVE Ziegen zur Produktion von Käse, Formaggini (kleine Ziegenkäse). In „Margoneggia“ (oberhalb Brontallo) ist ein neuer Stall gebaut worden, Eigentümer Herr Giacomo Fiori, wo 120 Ziegen gehalten werden können. Der andere Stall wurde in Menzonio in der Zone „Pianezza“ gebaut, im Besitz von Herr Claudio Freddi. Er ist so eingeteilt, dass 70 Ziegen und 5 Kühe darin gehalten werden können.
- Wiederinstandstellung der eingewachsenen Wiesen zur Schaffung neuer Futterflächen. Es wurden 7 Hektaren Weidefläche im Gebiet „Fuier“-„Polinee“ und „Margoneggia“ wiederhergestellt.
- Transportkonzept
- Landwirtschaftlicher Zufahrtsweg „Margoneggia“ – „Scinghiöra“ (2006)
In „Scinghiöra“, in den Bergen von Brontallo auf ca. 1’200 Meter über dem Meeresspiegel, befindet sich ein grosses, landwirtschaftlich genutztes Gebiet. Um die Bewirtschaftung dieser Gebiete zu erleichtern, wurde ein neuer Zufahrtsweg für kleine landwirtschaftliche Fahrzeuge gebaut.
Der Verlauf passt sich an die Bodenmorphologie an, um den Weg so wenig wie möglich abstützen zu müssen. An einigen Stellen wurde mit Steinblöcken oder Holzverschalungen nachgeholfen.
Da es sich um einen nicht asphaltierten Weg handelt, musste dafür gesorgt werden, dass das Wasser entweder auf natürliche Weise abläuft oder über eiserne Ablaufrinnen abgeleitet wird.
- Instandsetzung des Weges zwischen Brontallo und „Margoneggia“ (2006)
Dieser Fussweg führt von Brontallo nach „Margoneggia“ und befand sich in einem schlechten Zustand. Um ihn wieder begehbar zu machen, wurde der Bodenbelag ausgebessert und die einsturzgefährdeten Trockenmauern aus den Originalsteinen wieder aufgebaut. In den kritischen Bereichen mit erhöhtem Erosionsrisiko wurden Holzverschalungen aus vorhandenem Holz errichtet.
Landwirtschaftlicher Zufahrtsweg „Scinghiöra“ – „Monte Cima di Brontallo“ (2007)
Hier geht es um die Fortführung der landwirtschaftlichen Zufahrt, die von „Margoneggia“ nach „Scinghiöra“ führt. Auch auf diesem Streckenabschnitt wurde ein Schotterweg angelegt, der 1’560 Meter lang ist. Um seine Nutzung sicherzustellen, wurde diese im Rahmen der Arbeiten von 160 auf 200 cm verbreitert, da moderne landwirtschaftliche Fahrzeuge heutzutage mindestens 188 cm breit sind.
- Stromversorgung (2005)
Um die Arbeiten rund um „Scinghiöra“ und „Curt du Munt“ (Bau von zwei Agritourismus-Häuser) zu erleichtern, wurde ein neues Stromkabel mit 16 kW verlegt.
Der Anfang der Stromversorgung befindet sich im Gebiet „Türn“ und geht bis „Curt du Munt“. Das sehr unwegsame Gelände erforderte viel Arbeit. Das Kabel wurde unterirdisch verlegt, und wo dies wegen des felsigen Untergrunds nicht möglich war, wurde es am Fels befestigt. Besonders im Bereich unterhalb von „Curt du Munt“ war es wegen der steilen Abhänge notwendig, Schutzwände zu errichten, damit das ausgehobene Material nicht ins Tal abrutschen konnte.
Am Ende des Streckenverlaufs in „Curt du Munt“ wurde eine Verteilkabine errichtet.
Der Strom versorgt jetzt nicht nur die beiden Agritourismus, sondern auch einen neuen Ziegenstall in „Margoneggia“.
- Wasserkonzept (2004)
- Bau eines neuen Reservoirs von 100 m3 für die Sammlung von Trink- und Löschwasser.
- Verlegen einer neuen Wasserleitung zur Bewässerung der Weinberge (2004). Bei den Arbeiten zum Bau des neuen kommunalen Wasserreservoirs wurde auch gleich ein Graben ausgehoben, der vom Dorf bis zu den Weinbergen führt, der zuvor keine Wasserversorgung hatte. Durch dieses Projekt konnte die Bewässerung, die für das Gedeihen der Trauben sehr wichtig ist, sichergestellt werden. Darüber hinaus wurde ein neuer Brunnen aus Granit gebaut.
- Tourismuskonzept
- Agritourismus (2006/2007)
Das Projekt hat die Restaurierung von drei Gebäuden für den Agritourismus vorgesehen. Eine Struktur befand sich in Brontallo und verfügte über 8 Betten (1 Doppelzimmer, 1 Zimmer mit Kajütenbett und eine Mansarde mit 4 Betten). Dieses Agritourismus steht nicht mehr zur Verfügung, da das Gebäude nun das ganze Jahr bewohnt wird.
Die anderen beiden Agritourismus befinden sich in den Bergen auf einer Höhe von 1’200 m ü. d. M. und wurden aus der Renovierung zweier alter Ställe gewonnen. Der Agritourismus in „Scinghiöra“ verfügt über 1 Vierbettzimmer, 1 Sechsbettzimmer und eine Mansarde mit 6 Betten – bietet also Platz für insgesamt 16 Personen.
Das Agritourismus in „Curt du Munt“ hat 2 Vierbettzimmer und eine Mansarde mit 3 Betten für insgesamt 11 Personen.
- MARKETING
- Info-Point (2007)
Der alte, renovierte Stall, in dessen Erdgeschoss der Weinkeller liegt, beherbergt im 1. Stock den Info-Point. Hier erhält man Auskünfte und es gibt auch einen kleinen Laden, wo man regionale und Tessiner Spezialitäten kaufen kann.